Was ist eine PID Loop?

Ein PID-Regler (Proportional-Integral-Derivative Regler) ist ein weit verbreitetes Regelungsinstrument, das in vielen technischen Systemen eingesetzt wird, um eine gewünschte Größe (die Regelgröße) kontinuierlich zu messen und zu steuern. Der PID-Regler passt eine Ausgangsgröße (die Stellgröße) an, um die Regelgröße so nah wie möglich an einen voreingestellten Sollwert (den Führungsgröße) zu bringen. Dies wird erreicht, indem die Differenz zwischen der Ist- und der Sollgröße, die als Regelabweichung bezeichnet wird, minimiert wird.

Die drei Komponenten des PID-Reglers

  1. P – Proportional: Der proportionale Teil reagiert auf die aktuelle Regelabweichung. Je größer die Abweichung, desto stärker ist die Antwort des proportionalen Teils. Der Proportional-Teil kann allerdings zu einem ständigen Schwingen um den Sollwert führen, wenn er allein verwendet wird, da er nur auf die aktuelle Abweichung reagiert und keine Vorgeschichte berücksichtigt.
  2. I – Integral: Der integrale Teil summiert über die Zeit alle vorherigen Abweichungen auf. Dies hilft, den bleibenden Fehler auszugleichen, den der proportionale Teil hinterlässt. Der Integral-Teil reagiert also nicht nur auf die Größe der Abweichung, sondern auch darauf, wie lange sie besteht. Er hilft, den stationären Fehler (den dauerhaften Unterschied zwischen Soll- und Istwert) zu eliminieren.
  3. D – Derivative: Der derivative Teil reagiert auf die Änderungsrate der Regelabweichung. Dieser Teil antizipiert zukünftige Abweichungen, basierend auf der aktuellen Trendgeschwindigkeit, und kann somit ein Übersteuern oder zu starkes Schwingen des Systems verhindern, indem er eine Art Dämpfungseffekt bietet.

Anwendung eines PID-Reglers

Um einen PID-Regler effektiv zu nutzen, müssen die drei Parameter (Proportional-, Integral-, und Derivative-Koeffizienten) sorgfältig eingestellt werden, um die beste Leistung für das spezifische System zu erreichen. Die richtige Einstellung dieser Koeffizienten ist entscheidend, da sie das dynamische Verhalten des geregelten Systems beeinflussen:

  • Zu hohe Proportionalwerte können zu Überschwingen führen.
  • Zu hohe Integralwerte können zu langsamem Reagieren und zu Instabilität führen.
  • Zu hohe Derivative Werte können das System bei schnellen Änderungen zu reaktionsschnell machen und Rauschen verstärken.

Die genaue Abstimmung eines PID-Reglers erfolgt oft durch Methoden wie das Ziegler-Nichols-Verfahren, die automatische Abstimmung oder durch simulationsbasierte Optimierungsverfahren.

Beispiele für die Nutzung von PID-Reglern

PID-Regler finden sich in vielen Anwendungen von der Industrieautomatisierung bis hin zu Fahrzeugen und Drohnen. Beispielsweise werden sie verwendet, um die Temperatur in einem industriellen Ofen zu regeln, die Geschwindigkeit eines Autos zu steuern oder die Flugbahn einer Drohne zu stabilisieren.

Durch diese vielseitige Anwendbarkeit und die Fähigkeit, Systeme präzise zu steuern, bleiben PID-Regler ein zentraler Bestandteil moderner Regelungstechnik.

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